Spuren

Spuren Teil 1: Leichtigkeit des Seins

Eine Frau bewegt sich leichtfüssig dieser verlassenen Gleise entlang. Ihre Bewegungen, ihr weisses Fransenkleid sowie der Sommerhut vermitteln Gefühle von Ausgelassenheit, Leichtigkeit und Zufriedenheit. Diese Emotionen bilden einen Kontrast zur Melancholie und Stille, die von diesem verlassenen Ort ausgehen.

Dieser Teil der zweiteiligen Fotoserie “Spuren” soll den Betrachtenden daran erinnern, dass die Vergänglichkeit ein ständiger Begleiter des Lebens ist und es umso wichtiger ist, jeden einzelnen Moment bewusst zu geniessen. Die “Leichtigkeit des Seins” existiert parallel zum Bewusstsein über die “Vergänglichkeit des Seins”. Auch wenn man sich stets seiner Vergänglichkeit bewusst ist, so kann man im Moment dennoch Zufriedenheit und Glück empfinden und sich diesen positiven Emotionen hingeben.

Die Kulisse für diese Fotoserien sind verlassene Bahngleise, die sich durch den Wald schlängeln. Diese Gleise waren einst Teil der Schipkapass-Eisenbahn. Im Jahr 1969 wurde diese den Elementen überlassen und heute sind die alten Gleise von Moos und Unkraut überwuchert sowie die alten Holzschwellen teils bereits völlig verrottet. Die Natur hat sich also die Bahnstrecke zurückerobert, doch die Spuren der Vergangenheit sind dennoch sichtbar. Sie hat ihre Spuren hinterlassen.

Spuren Teil 2: Verletzlichkeit des Seins

Man sieht eine junge Frau auf den Gleisen sitzend, auf einigen Fotos mit einem weissen Hemd bekleidet, auf anderen ohne Kleidung. Ihre Körperhaltungen erzeugen eine nachdenkliche Stimmung. Der nackte Körper unterstreicht ihre Verletzlichkeit. Ihr Gesichtsausdruck wirkt dennoch sanft und friedlich. Emotionen wie Einsamkeit, Verzweiflung, Melancholie sowie auch Ruhe, Zuversicht und Hoffnung werden spürbar. 

Die klaren Kontraste in den Fotos unterstreichen diese starken Emotionen zusätzlich. Durch die bewusste Wahl einer minimalistischen Bildkomposition liegt der Fokus ganz auf der emotionalen Bildaussage.

Dieser Teil der zweiteiligen Fotoserie “Spuren” soll das "Verloren sein" an diesem Lost-Place unterstreichen und die Verletzlichkeit und Fragilität des Seins ausdrücken.

Spuren: Schlusswort

Es war die Absicht von magical bokeh Fotografie, mit den beiden Teilen der Fotoserie “Spuren” die Vielschichtigkeit/Multidimensionalität eines Ortes beziehungsweise des Lebens selbst aufzuzeigen. Auch wenn beide Serienteile am selben Ort entstanden sind und die gleiche Frau auf den Fotos zu sehen ist, werden durch die unterschiedlichen Fotos und den darin gezeigten Emotionen gegensätzliche Aussagen erzeugt. 

Auch im Leben ist man regelmässig mit vergleichbaren Gegebenheiten oder Strukturen konfrontiert (im Beispiel dieser Fotoserie durch die verlassenen Gleise dargestellt). Diese Gegebenheiten kann man jedoch unterschiedlich oder sogar gegensätzlich erleben. Abhängig von der Stimmung, dem Aufmerksamkeitsfokus sowie dem Erfahrungswert begegnet man diesen Situationen anders.  

Alles ist vergänglich, alles ist in ständiger Veränderung. Dies soll in der Fotoserie durch die “Lost Place”- Kulisse symbolisiert werden. Wenn man sich dieser Vergänglichkeit bewusst ist und sie akzeptiert, ist es möglich, jeden dieser vergänglichen Momente in vollen Zügen zu geniessen.

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